Heißer Sommer! Auswirkungen von Hitze und UV-Strahlung auf Kunststoffprodukte.

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Die Sonneneinstrahlung, insbesondere bei vollem Sommer-Sonnenlicht und Temperaturen von 38°C, kann erhebliche Auswirkungen auf Kunststoffprodukte haben, insbesondere solche aus thermoplastischen Polymeren. Diese Materialien neigen dazu, sich im Laufe der Zeit durch UV-Strahlung, Hitze und oxidative Einflüsse zu zersetzen.

Hier eine Übersicht über die wichtigsten negativen Effekte und möglichen Schäden:


🔥 1. UV-bedingter Abbau

Ultraviolette Strahlung (UV) ist der Hauptverursacher der Alterung von Polymeren. Sie bricht chemische Bindungen innerhalb der Kunststoffstruktur.

  • Sichtbare Effekte:
    • Versprödung: Der Kunststoff wird hart, spröde und bricht leicht.
    • Vergilbung oder Verfärbung.
    • Verlust von Glanz: Oberfläche wird matt oder kreidig.
    • Mikrorisse: Können zu strukturellen Schäden führen.


♨️ 2. Hitzeeinwirkung (z.B. 38°C in direkter Sonne)

Obwohl 38 °C weit unter dem Schmelzpunkt vieler Thermoplaste liegt, kann diese Temperatur:

  • Den UV-bedingten Abbau beschleunigen,
  • Die mechanischen Eigenschaften vorübergehend schwächen (insbesondere nahe der Glasübergangstemperatur (Tg)),
  • Verformungen verursachen – vor allem bei mechanischer Belastung,
  • Zusatzstoffe an die Oberfläche wandern lassen (z. B. Additive oder Weichmacher).


⚠️ 3. Kombinierte Wirkung von UV, Hitze und Sauerstoff

Diese Kombination beschleunigt:

  • Fotooxidativen Abbau: Chemischer Zerfall der Polymerketten,
  • Verlust mechanischer Eigenschaften: Zugfestigkeit, Schlagzähigkeit, Elastizität,
  • Alterung in Aussehen und Funktionalität.


🔍 Auswirkungen auf gängige thermoplastische Polymere

PolymerUV-BeständigkeitHitzebeständigkeitTypische Schäden
PE (Polyethylen)Gering (ohne Additive)Bis ca. 80 °CVergilbt, versprödet, reißt
PP (Polypropylen)GeringBis ca. 100 °CFarbverlust, spröde Oberfläche
PVC (Polyvinylchlorid)Mittel (mit Stabilisatoren)70–80 °CVergilbung, Versprödung
PS (Polystyrol)Sehr geringBis ca. 90 °CSehr schnelle UV-Zersetzung
PET (Polyethylenterephthalat)MittelBis ca. 120 °CVergilbung, feine Risse
PC (Polycarbonat)Hoch (aber vergilbt)120–130 °CTrübung, Versprödung
PMMA (Plexiglas)HochBis ca. 100 °CLeichte Vergilbung, Mikrorisse
PA (Polyamid, Nylon)Gering–mittel100–120 °CWasseraufnahme, Versprödung im Freien

☂️ Schutzmaßnahmen für Kunststoffe im Außenbereich

  • UV-Stabilisatoren (z. B. HALS, UV-Absorber),
  • Lichtbeständige Pigmente,
  • Oberflächenbeschichtungen (Lacke, Schutzfolien, Co-Extrusion),
  • Konstruktive Maßnahmen (z. B. Vermeidung von Spannungskonzentrationen),
  • Verwendung von UV-stabilisierten Kunststoffen oder witterungsbeständigen Materialien.

Fazit

Bei längerer direkter Sonneneinstrahlung im Sommer (38°C) zeigen viele thermoplastische Kunststoffe:

  • Ästhetische Schäden (Verfärbung, Mattierung),
  • Verlust an mechanischer Festigkeit,
  • Frühzeitige Materialermüdung und Brüche.

Für den Außeneinsatz unter intensiver Sonneneinstrahlung ist es entscheidend, UV-beständige Materialien zu wählen und geeignete Schutzmaßnahmen zu treffen.

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